Zeitzeugenbesuch von Katja Sturm-Schnabl in der HLW Spittal

Zeitzeugenbesuch von Katja Sturm-Schnabl in der HLW Spittal

Am 21. Mai 2024 hatten wir die außergewöhnliche Gelegenheit, die Zeitzeugin Katja Sturm-Schnabl an unserer Schule zu begrüßen. Zwei Klassen sowie mehrere Professoren nahmen an diesem besonderen Gespräch, das uns tief bewegte und nachhaltig beeindruckte, teil. 

 Frau Sturm-Schnabl, eine im Jahr 1936 in Zinsdorf / Svinča geborene Kärntner Slowenin, erzählte uns von ihrer Kindheit, die von der Deportation in mehrere Arbeitslager während des Zweiten Weltkriegs überschattet wurde. Sie schilderte eindrucksvoll und bewegend die schrecklichen Bedingungen im Lager und wie sie als Kind den Alltag dort erlebte. Ihre Erzählungen boten uns einen direkten und authentischen Einblick in diese dunkle Zeit der Geschichte, die in Geschichtsbüchern oft nur abstrakt erscheint. 

 Besonders eindrucksvoll war ihr Bericht über das Leben nach dem Krieg. Trotz der traumatischen Erlebnisse und den vielen Herausforderungen gelang es ihr, ein neues Leben aufzubauen. Frau Sturm-Schnabl studierte Slawistik, Russisch, Kunstgeschichte und Byzantinistik, promovierte und arbeitete später als Universitätsprofessorin, bevor sie in den Ruhestand ging. Ihr Lebensweg ist ein beeindruckendes Zeugnis für Resilienz und die Fähigkeit, trotz widrigster Umstände Großes zu erreichen. 2015 erhielt sie das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich für ihre Tätigkeit als Zeitzeugin. 

 Während des Vortrags folgten die Schüler aufmerksam jedem Wort. Die Stille im Raum war greifbar, unterbrochen nur von gelegentlichen Fragen, die die Schüler stellten. Diese Fragen zeugten von großem Interesse und tiefer Betroffenheit. Die Neugierde und der Wunsch, mehr über diese Zeit zu erfahren, spiegelten sich in den Gesichtern der Schüler wider. Sie interessierten sich besonders dafür, wie Frau Sturm-Schnabl es geschafft hat, mit ihren traumatischen Erlebnissen umzugehen und was sie antrieb, ihren akademischen Weg zu verfolgen. Die Antworten von Frau Sturm-Schnabl waren offen und ehrlich, und sie ermutigte die Schüler, niemals die Hoffnung zu verlieren und sich stets für ihre Ziele einzusetzen. 

 Dieser Besuch war nicht nur eine Geschichtsstunde, sondern eine wertvolle Lektion fürs Leben. Die Begegnung mit Frau Sturm-Schnabl hat uns allen gezeigt, wie wichtig es ist, die Vergangenheit zu verstehen und daraus zu lernen. Die Erinnerungen und Erfahrungen von Zeitzeugen wie ihr sind unverzichtbare Brücken zur Vergangenheit, die uns helfen, die Gegenwart und Zukunft besser zu gestalten.